Cholesterin senken – sinnvoll oder überbewertet?
Cholesterin ist seit Jahrzehnten ein heiß diskutiertes Thema in Medizin und Ernährung. Wer zum Arzt geht, bekommt häufig den Rat, sein Cholesterin zu senken – manchmal sogar unabhängig vom Gesamtbild. Doch was viele nicht wissen: Cholesterin ist ein lebensnotwendiger Bestandteil unseres Körpers und erfüllt zahlreiche wichtige Funktionen.
In diesem Artikel erfährst du, was Cholesterin eigentlich ist, welche Aufgaben es erfüllt – und warum „Cholesterin senken“ nicht immer die beste Lösung ist. Außerdem beleuchten wir die psychologische Deutung von Cholesterinwerten, die spannende Hinweise auf unser seelisches Schutzsystem geben kann.
Was ist Cholesterin?
Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, der zur Gruppe der Lipide gehört. Es ist Bestandteil jeder Körperzelle und wird zum größten Teil vom Körper selbst produziert – hauptsächlich in der Leber. Nur ein kleiner Anteil stammt aus der Nahrung.
Woraus besteht Cholesterin?
- Es gehört zu den sogenannten Sterolen.
- Da es nicht wasserlöslich ist, wird es über sogenannte Lipoproteine im Blut transportiert – v. a. LDL und HDL
Wo wird es im Körper produziert?
Die Leber ist die Hauptproduktionsstätte für Cholesterin. Aber auch der Darm, das Gehirn und die Nebennieren synthetisieren diesen Stoff. Ist zu wenig Cholesterin über die Nahrung vorhanden, erhöht der Körper die Eigenproduktion – und umgekehrt.
Das bedeutet: Wer sein Cholesterin senken möchte, muss verstehen, dass der Körper dies aktiv ausgleicht. Ein rein diätetischer Ansatz greift deshalb oft zu kurz.
Seine Aufgaben – unverzichtbar für deinen Körper
Trotz des schlechten Rufs ist Cholesterin ein echter Alleskönner:
- Zellschutz: Cholesterin stabilisiert die Zellmembranen und schützt die Zellen vor äußeren Einflüssen.
- Hormonbildung: Es ist Ausgangsstoff für Sexualhormone (z. B. Östrogen, Testosteron) und Stresshormone wie Cortisol.
- Vitamin D-Synthese: Ohne Cholesterin kein Vitamin D – ein zentraler Faktor für Immunsystem und Knochen.
- Gallensäuren: Cholesterin wird in Gallensäuren umgewandelt, die für die Fettverdauung essenziell sind.
- Nervenzellschutz: Bestandteil der Myelinscheiden – wichtig für eine funktionierende Signalweiterleitung im Nervensystem.
Wer also blind sein Cholesterin senken möchte, riskiert auch, diese wichtigen Prozesse negativ zu beeinflussen.
Der Referenzbereich – eine Frage der Perspektive
Früher galt ein Gesamtcholesterinwert von bis zu 250 mg/dl als unbedenklich. Erst mit der Einführung von Cholesterinsenkern (Statinen) wurde die obere Grenze schrittweise gesenkt – heute liegt sie oft bei 200 mg/dl oder darunter.
Kritisch zu betrachten:
Diese Grenzwerte sind nicht in Stein gemeißelt, sondern wurden im Laufe der Jahre auch aus wirtschaftlichen Interessen angepasst. Je niedriger der Referenzwert, desto mehr Menschen gelten als therapiebedürftig – und desto mehr Medikamente werden verschrieben.
Ein weiterer Grund, warum das Motto „Cholesterin senken um jeden Preis“ überdacht werden sollte.
Psychologische Deutung: Was sagt es über deine Psyche?
Blutwerte lassen sich nicht nur medizinisch, sondern auch psychologisch interpretieren. Wie außen, so innen – auch unsere Blutwerte können Hinweise auf seelische Prozesse geben.
Gesamtcholesterin – Spiegel des inneren Schutzes
Da Cholesterin in der Zellmembran sitzt und dort Schutzfunktionen übernimmt, kann es auch sinnbildlich für unsere psychische Schutzfähigkeit stehen:
- Niedriger Wert: Geringer „innerer Schutzschild“ – man ist leichter beeinflussbar, hat Schwierigkeiten mit Abgrenzung, nimmt Emotionen oder Meinungen von außen schnell auf.
- Hoher Wert: Starkes Schutzbedürfnis – man grenzt sich stark ab, fühlt sich möglicherweise von vielen äußeren Einflüssen bedroht oder überfordert.
Auch hier gilt: Weder ein Zuviel noch ein Zuwenig ist optimal. Wer sein Cholesterin senken möchte, sollte sich fragen, ob vielleicht auch psychische Themen wie Abgrenzung oder Überforderung eine Rolle spielen.
HDL und LDL – Symbol für Verarbeitung oder Belastung
- HDL (High-Density-Lipoprotein): Bringt überschüssiges Cholesterin zurück zur Leber – also sinnbildlich ein Zeichen dafür, dass man äußere Eindrücke gut verarbeiten und integrieren kann.
- LDL (Low-Density-Lipoprotein): Transportiert Cholesterin in die Gewebe – das kann andeuten, dass äußere Belastungen aufgenommen, aber nicht gut verarbeitet werden.
Ein Ungleichgewicht – zum Beispiel ein hoher LDL-Wert bei niedrigem HDL – könnte also auch seelisch bedeuten: Viel Input von außen, aber wenig Möglichkeit zur Verarbeitung.
Cholesterin senken – aber ganzheitlich
Natürlich kann es in bestimmten Situationen sinnvoll sein, Cholesterin zu senken – vor allem, wenn mehrere Risikofaktoren zusammenkommen. Doch statt vorschnell zu Medikamenten zu greifen, lohnt sich ein ganzheitlicher Blick:
- Ernährung: Viel Gemüse, gute Fette (z. B. aus Nüssen, Leinöl, Avocado), wenig Zucker und Weißmehl.
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert das Verhältnis von HDL zu LDL.
- Stressreduktion: Dauerstress beeinflusst den Cholesterinspiegel über die Hormonachse.
- Seelische Balance: Thema Abgrenzung, Selbstschutz und Verarbeitung von äußeren Einflüssen bewusst angehen.
Wer sein Cholesterin senken möchte, sollte dies also immer in einem umfassenden Zusammenhang betrachten – körperlich wie seelisch.
Fazit
Cholesterin ist ein lebensnotwendiger Stoff, der weit mehr kann, als nur „die Arterien zu verstopfen“. Es schützt unsere Zellen, ist Ausgangsstoff für Hormone und ein Spiegel für unsere innere Schutzfähigkeit.
Das Ziel sollte nicht einfach lauten: Cholesterin senken – sondern Cholesterin verstehen. Denn wie so oft im Leben kommt es auch hier auf das Gleichgewicht an – und auf das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele.
Hinterlasse einen Kommentar